MINI KUKI - Ein Modell für die Klasse F2B-J

 

 

 

Fesselflugmodelle scheinen aus der Mode gekommen zu sein. Fesselflug bietet aber gerade für den Nachwuchsbereich an der Schule ein großes Potential, denn ein Schulhof reicht aus und wenn elektrisch betrieben brauch man für den MINI KUKI MK 24 keine Aufstiegsgenehmigung.

Eine Wiese, ein Parkplatz und schon kann es losgehen.

Wie gesagt, der MK 24 ist kunstflugtauglich wie ein Film aus dem Jahr 2023 mit dem Prototypen beweist.

 

 

 

 

Nun aber zum Modell.

 

Wir beginnen mit dem Rumpf.

Hier sind wenige Arbeiten notwendig, aber die Trockenzeiten sollten gut eingehalten werden.

Als erstes wird das Frästeil mit dem Rumpfkopf verleimt und auf einem Baubrett plan abgelegt.

Später, dachdem die Teile ausgetrocknet sind,  verleimen wir den Unterzug des Rumpfes. Nach jeder härteren Landung wird er sich bewähren. Ich verwende hier gern Tesa Krepp. Das Band ist mein ständiger Begleiter, wenn es etwas zu halten gilt.

Für den hinteren Sporn ist bereits eine 3mm breite Einfräsung vorgesehen. Wir bohren durch die Bodenleiste ein 1,5mm Loch, um den Sporn einführen zu können. Nachdem sich der Sporn im Rumpf befindet, wird die Öffnung mit einer 3mm Balsaleiste verschlossen, die anschließend wieder verschliffen wird. Ggf. kann man die Klebung mit 2K Klebstoff vornehmen, ansonsten arbeitet sich der Sporn im Balsa schnell frei.

Jetzt kleben wir die erste Frontverstärkung auf. Die beiden Teile unterscheiden sich durch die Anzahl der Bohrungen. Wir kleben zunächst das Teil mit den vielen Borhungen auf. Bitte beim Aufkleben beachten, dass die Bohrungen für den Motor genau bündig sind. Ich zentriere hier gern mit Zahnstochern.

Vor dem Aufkleben (mit Weißleim!) werden die späteren Übergänge zum Balsaholz angeschliffen. Nach dem Trocknen der ersten Seite erfolgt das Kleben der zweiten Seite. Sind beide Frontverstärkungen ausgehärtet, können die Bohrungen erfolgen. Dabei dient die erste Frontverstärkung als Schablone.

Wenn dann jetzt das Fahrwerk fertig ist, wäre es sinnvoll, denn dann kann man bequem die entsprechenden Bohrungen setzen. Das Fahrwerk biegen wir aus 1,5mm Federstahl, das ist ausreichend und man kann auch mal am Modell nachbiegen.

An dieser Stelle sollten wir vom Rumpf mit dem Flächenausschnitt eine Schablone anfertigen, um später die Bespannfolie zuschneiden zu können!

Jetzt kommt das Seitenruder. Es besteht aus Dämpfungs- und Ruderfläche. Für bisherige Nichtfesselflieger, die Modelle fliegen immer gegen dem Uhrzeigersinn. Dabei müssen die Leinen immer straff sein.

Neben dem Motorzug kann man das mit dem Seitenruder unterstützen, das so eingestellt ist, dass das Modell immer den Kreis nach außen verlassen will. Dem setzt der Griff über die Steuerleinen die notwendige Zentripetalkraft entgegen, die das Modell auf eine Kreisbahn zwingt und die Leinen strafft.

Noch ganz einfach. Wenn aber das Modell die Horizontale verlässt beeinflusst noch die Schwerkraft den Leinenzug und die Sache wird richtig kompliziert.

Wichtig ist, ohne Leinenzug kann man das Modell nicht steuern, da nur straffe Leinen die Lenkbewegung des Griffs übertragen.

Aber bitte, den Seitenruderausschlag moderat wählen. Jedes Ruder hat eine Bremswirkung und wir wollen nicht mit angezogener Handbremse fliegen.

Damit ist der Rumpf fertig zum Zusammenbau.

 

Nun geht es mit der Fläche los. Das ist die einzige Stelle, an der man einen Originalplan benötigt. Den müsst Ihr allerdings noch zusammenkleben und auf einem Baubrett aufspannen. Die 10 Aussenrippen bestehen aus 1,5mm Abachi, die Innenrippen aus 3mm Balsa.

Zuerst fixieren wir den unteren Holm. Ich hebe mir dazu immer Reste von Endleisten auf, die leisten jetzt gute Dienste.

Nachdem der untere Holm befestigt ist, werden die Rippen (im rechten Winkel) aufgebracht. Da das mit dem rechten Winkel so eine Sache ist, habe ich mir kleine Hilfswerkzeuge angefertigt.

Bitte zwischen jeder Rippe eine kleine Pause einlegen, damit der Klebstoff anziehen kann und sich die schön ausgewinkelte Position verändert.

Nach kurzer Zeit steht die Fläche. Bitte beachten, die 3mm Balsarippen und der Mitte sind um 1,5mm kleiner gefertigt, da sie später die Beplankung tragen.

Jetzt kann der obere Holm eingeleimt werden. Ich schleife übrigens die Holme vor der Montage, das vereinfacht den Einbau.

Jetzt muss die Endleiste gefertigt werden, indem man das Balsateil mit einer 2x5 Leiste verklebt.

Dazu verwende ich ein langes Alulineal zur Montage als Hilfslehre. Nach dem Anstecken verbinde ich beide Teile mit einem Tesafilm.

Danach kann man beide Teile an der Verbindungslinie aufbiegen, Leim hinzufügen und wieder auf der Tesa-Seite am Lineal ausrichten.

Nach einer Trockenzeit wird die Leiste vorsichtig in die Fläche eingeschoben und kann mit Sekundenkleber fixiert werden.

Jetzt wird die Nasenleiste eingeklebt. Bitte beachten, die Nasenleiste liegt nur auf den Abachirippen auf. Die 3mm Balsarippen sind auch hier kleiner.

In den Schlitz werden 1,5mm starke und 4mm breite Balsaleisten geklebt, die als Auflage für die Beplankung dienen und bündig mit den Rippen abschließen. Im neben stehenden Bild sind diese Leisten gut zu erkennen.

Jetzt werden noch die Leisten für die Steuerungsaufnahme eingearbeitet.

Dazu brechen wir die vorgesehenen Ausschnitte auf. Ich verwende dazu eine kleine Feinsäge.

Die 5x10mm Lindenleisten werden eingeschliffen und mit dem Hauptholm gut verklebt. Darauf kommt es später an, denn hier wird die Kraft von den Leinen auf das Modell übergtagen.

Im Anschluss werden die Beplankungen aus 1,5mm Balsaholz aufgetragen. Ggf. muss man das Balsaholz im vorderen Bereich etwas angefeuchten, damit es nicht bricht. Solle es brechen, auch nicht so schlimm. In diesem Fall kann man die Beplankung nach dem Trocknen rund schleifen. Da kommt später ohnehin Folie darüber.

Die beiden hinteren Beplankungsteile sollten an der Endleiste angeschliffen werden, um eine gute Auflage zu erzielen.

Danach sind noch ein paar kleine Arbeiten an der Fläche notwending. Zunächst wird eine 3mm Bohrung für die Achse des Steuerdreiecks an der Innenseite nach Plan vorgenommen.

Dann werden die Hilfsstege abgeschnitten.

An der Innenseite wird die Randrippe mit der  Leinenführung aufgeklebt. Die Aussenrippe bekommt eine Gewichtseinlage von 10g. Dieses Gewicht kompensiert das Gewicht und den Widerstand der Leinen beim Flug. Würde man es vergessen, wäre ein Kippen des Modells beim Flug nach innen zu beobachten.

In die Innenrippe arbeiten wir die Leinenführung entsprechend der Ausfräsung ein.

 

Ist alles verschliffen sollte die Fläche saugend in den Rumpf passen und wird mittig in einem Winkel von 90° zum Rumpf verklebt.

 

Jetzt kann das Modell mit Folie bespannt werden. Ich schneide mit meiner Schablone die Rumpfseiten mit einem Übermaß von 8mm zu und bügel mit Ausnahme des Seitenruders in einem Stück auf. Für das Seitenruder wird dann ein zweites Stück Folie bemüht.

Danach die wird die Fläche bebügelt und schon steht das Modell fast fertig vor uns.

 

Fehlt noch das Höhenleitwerk.

Bei der Dämpfungsfläche beachten wir bitte, dass die Mitte frei bleiben muss, um einen Leimverbindung zum Rumpf zu garantieren. Als Scharniere kann man Folie selbt, Tesafilm oder Kunststoffscharniere verwenden. Für mich sind letztere erste Wahl. Ich fräse die notwendigen Schlitze mit einem 1mm Fräser und einer kleinen Bohrmaschine ein - Oldschool. Tesafilm geht natürlich einfacher, hält ewig und übersteht Abstürze vielleicht besser.

Das Höhenleitwerk wird bebügelt und rechtwinklig eingeklebt.

 

Jetzt geht es an die Endmontage.

Wir verwenden eine M3 Linsenkopf-Schraube mit 40mm Länge als Zentralachse. Zur Sicherung dient eine Stoppmutter, die Sicherung oberhalb des Steuerdreiecks geschieht ebenso.

Ich arbeite in das Steuerdreieck ein Messinglager ein, das muss aber nicht sein.

Die Verbindung zur Steuerstange wird über einen Kugelkopf und ein Gewindestück hergestellt. Die Steuerstange besteht aus 2mm Karbon.

Das Steuerdreieck schlägt je nach Befestigungsabstand am Rumpf an. Das soll so sein, denn es verhindert gerade beim Einsteiger ein Übersteuern.

Im Höhenruder wird die Schubstange mit einem 2mm Stopper fixiert. Der Abstand der Stopperachse zur Drehachse des Höhenleitwerks sollte 18mm bis 20mm betragen. Je geringer dieser Abstand, um so wendiger wird das Modell.

Danach werden die Führungsleinen aus 0,51mm Stahl-Litze am Steuerdreieck montiert. Ich verwende dafür Kabelendstücke aus 0,75mm² Aluminium, die verquetscht werden. Mit 2,4mm Schrumpfschlauch rot und schwarz wird eine Farbmarkierung angebracht, Rot hinten, schwarz vorn wenn die Steuerstange oberhalb des Höhenleitwerks angeschlagen wird.

 Rot ist immer die Leine, die das Modell steigen lässt, die schwarze bewirkt das Sinken. Ein Verwechseln hat meistens den Totalverlust des Modells zur Folge, kommt aber öfter vor als gedacht! Deshalb die eindeutige Farbmarkierung. Natürlich erhalten die Führungsleinen an den Außenseiten entsprechende Ösen.

Jetzt machen wir die Probe. Zieht man an der roten Leine, dann sollte das Höhenruder hoch gehen, an der schwarzen Leine wird das Gegenteil bewirkt. Zu den Leinenabständen und den Ruderlängen noch ein paar Basics, die ich einem Aufsatz von Wolfram Metzner entnommen habe.

 

 

Für einen Beginner wird ein S-Wert kleiner 1 empfohlen. Bei einem Griff mit D=100mm ergibt sich für unseren MINI-KUKI ein Wert von 0,75. Wir sind also im besten Beginner-Bereich.

Für die Motage des Motors gibt es ein 3D-Druckteil, das gleich den entsprechenden Außenzugwinkel von 3° realisiert. Der Motorträger bricht relativ schnell beim Absturz, das soll so sein, denn dieser Sollbruch verhindert schwerere Schäden.

Die Elektronik wir durch die Tankatrappe aufgenommen. Ich verende  folgendes Setup:

-    Motor Pulsar 2804 2200 kV

-    Regler Pulsar 15A

-    Luftschraube 8x4,3

-    Akku 2S 850 mAh

-    Fernsteuerung Flyscy

-    Steuerleinen Litze 7fach 0,3mm Durchmesser

Den Akku befestige ich mit Klettband direkt auf der Tragfläche direkt hinter dem Holm.

Wenn jetzt alles montiert und geprüft ist, kann es losgehen. Viel Spaß mit Eurem MINI-KUKI MK24.

 

 

Matthias