13.05.2015 - Vatertag

Väter - wenige Begriffe haben ihren Inhalt so schnell verändert wie dieser. Da ich selbst 4 Nachkommen in die Welt gesetzt habe, weiß ich, wovon ich rede.

Väter meiner Generation haben die Last der Schwangerschaft mit Würde und die Geburt mit viel Alkohol ge- und ertragen. Väter von heute schwängern selbst mit, Hecheln mit Müttern in der Schwangerengymnastik um die Wette und bevölkern in Scharen Kreissäle, ständig mit dem "Black out" kämpfend, denn eigentlich sind wir sehr sensibel und können kein Blut sehen.

Väter von heute kaufen nicht nur Windeln, sondern legen sie auch an, sind vereinzelt zu Elternabenden in Kindereinrichtungen anzutreffen und tauschen sich auf Spielplätzen mit Müttern über die Vor- und Nachteile von Spinatzugaben in Möhrenbreien aus.

Aber eines ist geblieben wie es war - der Vater- oder Männertag. In seiner heutigen Form Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt, diente er schon immer dazu, vor allem die jüngeren Kameraden in die Sitten und Unsitten der Männlichkeit einzuführen.

An diesem Tag zeigen wir der Umwelt ganz vorsichtig, dass uns eigentlich die Natur zu Großem geschaffen hat. Die meisten unserer Geschlechtsgenossen schmücken dann ihre Fahrräder, beladen Bollerwagen mit Bier und beglücken Ihre Frauen damit, dass sie an diesem und vielleicht auch am kommenden Tag nicht zu kochen brauchen.

Nicht so wir.

Wir treffen uns in fast geschlossener Männerrunde auf dem Flugplatz - und fliegen (natürlich nicht unter dem Einfluss von Alkohol stehend und mit Flugleiter) ganz brav eine Runde Elch-Trophy und opfern vielleicht ein oder zwei alte Modelle dem Gott der Fliegerei, auf dass er uns vor Westwind verschone.

Glücklich jede Frau, die einen so braven Modellflieger zum Gatten hat - das muss ja mal gesagt werden !

Die langfristige Wetterprognose hatte sich zum Glück geirrt, so dass Steaks und Würste bestellt wurden - dem Ochsen sei Dank - und Rudi den Bräter anschmeißen konnte. Es gab eingelegte Kammscheiben, Rote und jede Menge von Salaten, für die die oben beschriebenen glücklichen Frauen gesorgt hatten.

Der Rasen präsentierte sich in Golfqualität, der Parkplatz war schon im Vorfeld gerichtet -  Rudi und Linni, wenn wir Euch beide nicht hätten !

Da um 13.30 Uhr die Elchtrophy auf dem Plan stand, war der Vormittag von einem intensiven Training gekennzeichnet, so wie wir es eben von den Wettbewerben kennen - aktiv und mental !

Und da der, der arbeitet auch essen soll, haben wir dann den Bräter von Rudi umlagert und erst mal richtig reingehauen. Wem das nicht reichte, der konnte sich dann auch noch mit den unterschiedlichsten Kuchen den Tag versüßen.

Könnte nicht jeder Tage Männertag auf der Ostalb sein ?!

Und dann war es endlich so weit ! Neun Kandidaten nahmen den Kampf um die begehrte Elchtrophy auf. Das hieß natürlich, erst mal die neuen Modelle genauestens zu vermessen.

Antons Universalformel aus Gewicht, Stromstärke, und Spannung sowie dem berühmten a-Faktor ( dem nach ihm benannten relativen Verrechnungsfaktor zum Bestimmung der Motorlaufzeit im Steigflug bei nichtbemannten Segelflugzeugen im Wett-bewerbsbetrieb unter Vernachlässigung der Außentemperatur und der  Luftfeuchtigkeit ) musste erst mal wieder ran, bevor es in die Luft gehen konnte.

Und dann war es wirklich soweit. Thermik gab es so gut wie keine - so schnell wie es rauf ging, so schnell kam man auch wieder runter.

Nur wenigen war ein Thermikflug vergönnt - nein ich formuliere anders - nur wenige hatten ein Näschen, wo man nach oben fliegen konnte !

Anders der  Milan, der ebenfalls am Wettbewerb teilnahm, aber von Anton disqualifiziert wurde, da der Vogel sich weigerte, vermessen zu werden.

Dafür zeigten die Teilnehmer tollen Einsatz bei den Abwürfen der Modelle und dem Landeanflug, bei dem um jeden Zentimeter gekämpft wurde.

Das ist doch Modellsport pur - oder ?

Nach einem nervenaufreibenden 2. Durchgang rief Anton zur Siegerehrung.

 

Verdienter Gewinner dieses Tages Helmut Linnenfelser vor Jockl Blum und Wolfgang Starz. Auf den nachfolgenden Plätzen Moritz Egeler, Toni Wernheimer, Harald Walter, Julian Egeler, Rudi Feichtenbeiner und Daniel Walter.

Übrigens wurde auch wieder geschleppt, allen Prophezeiungen zum Trotz, elektrisch und mit Verbrenner, mit und ohne Kreisel.

Und siehe da, es geht auch ohne die halbe Landebahn in Beschlag zu nehmen und in bunter Abwechslung mit anderen Modellen.

Übrigens bunt - es war ein auffallend abwechslungsreicher Flugtag, an dem sich die unterschiedlichsten Modelle und viele Ideen die Hand auf dem Platz gaben. Und der Raps steht in diesem Jahr schon recht hoch.

Toll das Ballonstechen auf 2 m Höhe, das von den Piloten das Äußerste an Konzentration abverlangte.

     

 

Petrus schien die ganze Sache auch gefallen zu haben, denn im Unterschied zu vielen anderen Landesteilen regnete es keinen Tropfen.

So, nun haben wir genug geschrieben, lasst die nachfolgenden Bilder ganz einfach auf euch wirken.

Nochmals an alle, die zum Gelingen beigetragen haben ein herzliches Dankeschön!

In diesem Sinne Angelika und Matthias