Mein Leipzig lob ich mir

 

so sprach der alte Geheimrat. Na ja, da war er wohl noch nie auf der Messe "Modell Hobby Spiel" gewesen.

Um es gleich vorweg zu nehmen, die Messe war hervorragend besucht, obwohl die Eintrittspreise nicht von schlechten Eltern waren. Allerdings waren die Besucher überwiegend Familien, die das riesige Angebot an Spielen nutzen, die man einfach ausleihen konnte.

Und der Begriff Modell im Messenamen bezog sich scheinbar weniger auf den Modellbau, dafür um so mehr auf den Modellkauf - fertig und aus China. Um so ungläubiger die Gesichter der Besucher, wenn wir die Frage "Was kostet ein Drohnenball?" beantworteten.

Und damit wären wir schon beim Grund unserer Reise. Der MFSD hatte eine Flugfläche gebucht, auf der wir zusammen mit Fesselfliegern die Zuschauer belustigen sollten.

Die Flugfläche wurde von den sächsischen Fesselfliegern um Torsten Boin und Mario Gutte perfekt organisiert, wir brauchten nur unsere Tische zu beziehen und fertig.

Und für uns war diese Messe gleichzeitig ein Wiedersehen mit alten Freunden aus der Fesselflugszene.

Natürlich wurde auch echt sächsisch gefrühstückt, es gab einen großen Berg "Hacki-Brötchen". Was dem einen seine Weißwurst ist dem anderen sein Hacki! Natürlich mit Zwiebel und Bautzner Senf, liebevoll von Marlies serviert. Wir haben uns die Tage wie zu Hause gefühlt und dafür den sächsischen Kameradinnen und Kameraden unser herzlicher Dank.

Für mich war die Messe sehr interessant, denn ich hatte bisher bei Fesselflug in der Halle  nur an sehr leichte und kleine Balsamodelle gedacht, Leinenlängen nicht unter 10m.

Die Messe hat mir gezeigt, dass es auch in Depron an 5m Leine geht. War zu meiner Zeit Angelschnur megaout und Stahllitze mit 0,3mm das absolute Minimum, so fliegen die heute mit 0,15mm Spiderwire, einem synthetischen Faden der bei diesem Durchmesser mit 15kg belastbar ist!.

Das werde ich natürlich so schnell wie möglich mit den Schülern ausprobieren.

Ansonsten gehen die Sachsen den gleichen Weg wie wir, sie bauen kleine Depron-Wurfgleiter und die Besucher zahlen anstandslos 3€ pro Teil. Allerdings machen sie auch entsprechend Werbung

Händler gab es natürlich auf der Messe. Man konnte Gummischlangen und Lakritz an jeder Ecke kaufen und Angelika hat natürlich John Dee zwei Scheren abgekauft (die sind übrigens sehr sehr gut). Aber Flugmodelle und Zubehör war Fehlanzeige. Auch der ortsansässige Folienproduzent Oracover fehlte in diesem Jahr.

Aber trotzdem, wenn sich Modellbauer treffen, gibt es immer viel zu erzählen und Leipzig hat eine hervorragende Gastronomie mit heimatlicher Küche - Soljanka und Steak au four und natürlich Griechen mit viel viel Knoblauch. Schon das lohnte die Reise.