Das etwas andere Einheitsmodell

 

Es gibt Kultgegenstände, die haben sich tief in unser Gedächtnis eingeprägt, ich denke nur an den Käfer im Westen oder den Trabi im Osten.

Auch Flieger können Kult sein. Fast jeder hatte sie schon mal. Sie fliegen in der Regel hervorragend, sonst wären es keine Kultflieger, aber sie haben  einen Nachteil, sie sind langweilig, wenn sie in Massen vorkommen.

Seit es nun  Fertigmodelle gibt, muss man bei solchen Modellen beim Fliegen aufpassen, damit man nicht ein falsches Modell steuert. Vorgedruckte Aufklebebögen, teilweise schon aufgebracht, erzeugen Monotonie.

Deshalb haben wir in den letzten Tagen mal etwas in Kreativ-Workshop gemacht und einem Bixler von Hobby King, einem Rookie von Graupner und einer Fun Cub von Multiplex zu einem neuen Outfit verholfen.

Das Ganze beginnt mit der Farbe. Ich verwende den neuen Lack von Multiplex in Verbindung mit dem entsprechenden Primer. Das System ist wahrlich nicht die billigste Lösung, der Baumarkt bietet Acryllacke für weniger Geld zum Verkauf an, aber Multiplex Lack hält auf dem Schaum und das eben nicht nur auf dem von Multiplex wie das Ergebnis zeigt.

Zum Abkleben verwende ich für die erste Lage Maskierband von 3M. Das gibt es in verschiedenen Breiten, ich nehme hier das 5 mm Band. Dieses Band erzeugt eine exakte Klebekante, unter die in der Regel keine Farbe läuft.

Die nicht zu lackierende Fläche muss natürlich abgeklebt werden. Hier kommt bei mir ausschließlich Malerkrepp zum Einsatz, manchmal auch ein Müllsack.

Wichtig ist, dass man gegen die spätere Lackierrichtung maskiert. Ich werde die Fläche gegen die Nasenleiste spritzen, also beginne ich von den Querrudern aus zu maskieren.

Damit verhindert man, dass der feine Lacknebel doch die später weiße Fläche erreicht. Diese Arbeit ist zwar nicht sehr kreativ, entscheidet aber über das spätere Ergebnis.

So, und nun kommt der wichtigste Schritt. Ich verwende den Prime von Multiplex und befeuchte damit einen Lappen, es geht auch ein Tempo-Taschentuch, denn die fusseln nicht. Damit wird die zu spritzende Fläche ganz dünn eingerieben. Danach 5 - 7 Minuten ablüften, die Oberfläche wird jetzt leicht klebrig.

Nun bekommen wir eine tolle Lackhaftung, die das Abplatzen bei Schlägen verhindert. Einzig einer zweiten Lackierung und dem damit verbundenen Abkleben hält die Lackschicht nicht stand.

 

Ich lackiere gleich von Hand mit Hilfe von Latexhandschuhen - spart das Waschen nach dem Spritzen, denn Wasser ist auf dem Flugplatz knapp.

Nun kommt noch die Beschriftung. Oracover stellt nicht nur eine spezielle Folie dar, sondern auch den entsprechenden Plotter.

Der nennt sich "Roland Stika" und wird in unterschiedlichen Breiten angeboten. Man bekommt ihn von 160mm 250mm und 340mm Schnittbreite und 1 m Schnittlänge in allen drei Fällen.

Man gestaltet die Schrift vektoriell am Computer, entweder mit Corel Draw oder einem Programm, welches dem Plotter beiliegt.

Der Plotter schneidet alle Linien so, dass nur die Folienschicht durchtrennt wird, das Trägerpapier bleibt ganz. Danach entfernt man alle überflüssigen Flächen. Das ist etwas aufwändig. Und last not least wird der Druck mittels einer Transferfolie auf das Bauteil übertragen. Ob die Schrift groß oder klein ist, ist nur eine Frage der damit verbundenen Arbeit.

Der kleine Drucker wird um die 300 € angeboten. Na ja, die Folie ist mit ca. 10 € pro m auch nicht gerade preiswert. Da aber der Ausdruck am Computer gestaltet wird, kann man das Ganze ja etwas optimieren.

Das Ergebnis ist ein individuelles Modell und viel Spaß beim Kreieren.