Erster World-Cup im Fesselflug in Elchingen
Im vergangenen Jahr hatten wir einen kleinen Wettbewerb im Fesselflug organisiert. Als dann Ende 2023 ein Meeting mit dem Oberbürgermeister Neresheim die Frage aufwarf, was wir als Verein als Beitrag zu den Heimattagen leisten können, wurde die Idee geboren, gemeinsam mit dem Sportverein einen World-Cup auf deren Gelände auszutragen. World Cup heißt, dass überall in der Welt identische Wettbewerbe ausgetragen werden, um dann den Besten zu küren.
Damit sind die Anforderungen, die die FAI an diese Wettbewerbe stellt sehr hoch. So müssen z.B. alle Schiedsrichter eine internationale Lizenz besitzen und einer der drei Punktwerter muss zwingend aus dem Ausland kommen.
Mein Dank auch an dieser Stelle an Holger und Susi, die für die Auswertung angereist waren. Mit der von Holger entwickelten Software sind schnelle Ergebnisse in dieser rechenintensiven Auswertung keine Hexerei mehr. Seit 2000 sind Holger und Susi auf Welt- und Europameisterschaften tätig. Holger war übrigens in meiner ersten Arbeitsgemeinschaft 1979 , fliegt heute natürlich auch RC, ist aber immer noch mit seinem gelben Modell mit dabei, das vor ca. 30 jahren entstand und ein H tragen könnte.
In den monatlichen Beratungen unseres Vereins wurde beschlossen, den Wettbewerb zur Vereinsdarstellung zu nutzen. So sollte in der Turnhalle eine Ausstellung entstehen und am Rande des Wettbewerbes kleine Flugzeuge gebaut, bemalt und geflogen werden.
Am Freitag war es soweit. Wir hatten mit 10 Teilnehmern gerechnet, 14 Piloten aus 6 Ländern waren gekommen. Sie kamen aus der Ukraine, Tschechien, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden und Deutschland und nutzten diesen Wettbewerb zur Leistungsbestimmung kurz vor den Weltmeisterschaften in den USA.
Die Teilnehmerzahl brachte zwar unsere Zeitplanung etwas ins Wanken, aber besser mehr Teilnehmer als zu wenig.
Natürlich hatten wir auch die Jugendgruppe aus Aalen mit am Start. Nico, Anton, Jannis und Maximilian bildeten ein Team, das den Jugendlandesmeister ermitteln wollte.
Am Freitag versuchte sich Tim auch mal an den beiden Leinen und realisierte schnell, dass das dann doch nicht so einfach ist, in 2m Bodennähe zu fliegen.
Pünktlich gegen 9.00 Uhr konnten wir den Oberbürgermeister von Neresheim, Thomas Häfele begrüßen, der dann auch den Wettbewerb eröffnete und sich anschließend in die Grundlagen des Fesselfluges einweisen ließ.
Danach besichtigte Herr Häfele die Ausstellung und war über die Vielfalt der Modelle erstaunt, die in unserem Verein geflogen werden.
Joachim Blum hatte mit seinem Team eine tolle Zusammenstellung von Beginner- bis zu High-Tech Modellen auf die Tische gebracht und fachkundig erklärt.
Toll die Idee von Andi, kleine Modelle zum Zusammenbau zu drucken.
Auf dem Platz begannen dann pünktlich um 10.00 Uhr die Wettbewerbe.
Dabei absolvieren die Piloten drei Wertungsflüge, die von den drei FAI-Punktrichtern, Pavel Macek (CZE), Angelika Möbius (GER) und Matthias Möbius (GER) bewertet wurden. Nein, es ist nicht meine Frau auf dem Foto, die sich einer Verjüngungskur unterzogen hat sondern meine Tochter, früher auch Kunstflugpiloten auf internationalen Wettbewerben und heute als eine der wenigen weiblichen FAI-Schiedsrichterinnen tätig.
Das Wetter war einfach nur toll, allerdings für die Punktrichter eine echte Bewährungsprobe, denn ein Durchgang dauerte ca. 2,5 Stunden und das in voller Sonne.
Wer nichts mit Fesselflug zu tun hatte, die Modelle haben eine Spannweite von 1,6m, wiegen weniger als 2 kg und werden entweder mit Verbrenner- oder Elektromotoren angetrieben.
Im neben stehenden Bild stürzt dan Modell nicht etwa ab. Es befindet sich ca. 10m über den Boden und wird ca. 0,5 Sekunden später 2m über Grund im rechten Winkel abgefangen.
Am späten Samstag Nachmittag gab es dann für die Teilnehmer und interessierte Besucher einen besonderen Höhepunkt. Wir hatten einen Besuch im Flugzeugmuseum organisiert.
Am Sonntag ging es bei herrlichen Wetter pünktlich um 9.00 Uhr weiter.
Diesmal besuchte uns der neue Ortsvorsteher, Herr Franz Xaver Mettmann mit Familie.
Angelika machte mit Herrn Mettmann einen Rundgang. Seine drei Kinder besuchten zwischenzeitlich unseren Bastelstand und bauten ihre eigenen Flieger. Auch hier nochmals unser herzlichster Dank an das Team Basteln um Linni und Klaus, das von 3 Mädchen - Emily, Sara und Annika aus unserer Jugendgruppe verstärkt wurde.
Nach dem dritten Wertungsflug ging es dann um die Jugendmeisterschaft. Die Jungs waren bisher nur in der Halle geflogen und da gibt es ja keinen Wind. Der hatte am Vortag den Modellen etwas zu schaffen und mir in der Nacht Arbeit gemacht.
Am Sonntag zeigten dann die Jungs, was sie im vergangenen Jahr gelernt hatten und begeisterten mit ihren MINI-KUKIS nicht nur die Zuschauer sondern auch die erfahrenen Piloten. Das von uns entwickelte Modell MINI KUKI (vgl. FMT 3/24) wurde als gut befunden und ging gleich in einem Exemplar in die Schweiz, um auch dort in der Nachwuchsarbeit eingesetzt zu werden.
Übrigens die neuen Jungs. Die sind nicht nur geflogen sondern hatten auch einen richtigen Job im World-Cup. Vor jedem Strat mussten die Leinen einer Zugprobe unterzogen und die Wertungslisten in das Orgbüro gebracht werden. Bei diesen Temperaturen eine richtige Bewährungsprobe. Und da war jede Minute im Schatten ein Geschenk.
Um 12.10 Uhr wurde dann zur Siegerehrung aufgerufen, denn ein pünktliches Ende ist ein wesentliches Kriterium für einen solchen Wettbewerb, denn viele Teilnehmer hatten Heimfahrtstrecken über 500 km.
Bei den Senioren belegte Sergeii Solomianikov (UKR) den ersten Platz, gefolgt von
Frank Wadle (GER) und Roman Rados (CZE). Bei den Junioren gewann Nicolas
Staudt gefolgt von Anton Krauss und Maximilian Dörr.
Unser besonderer Dank gilt dem Team des Sportvereins Elchingen, das die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und für das leibliche Wohl sorgte.
Ein toller Wettbewerb, auch wenn nur in den Pausen "richtig" geflogen wurde. Mein Dank hier an dieser Stelle an Tim, der jede freie Minute mit seinem Modell in der Luft war. Leider war durch die erfreuliche Anzahl der Piloten und die Gewitterpause am Samstag nur wenig Zeit.
Unser Dank und vor allem der der Teilnehmer nochmals an alle Vereinsmitglieder, die im Hintergund tätig waren und hier nicht namentlich erwähnt wurden. Es wäre einer der schönsten Wettbewerbe der Saison gewesen hörten wir beim Abschied.