Stell dir vor es ist Messe und keiner geht hin

 

Na ganz so schlimm war es dann auch nicht, aber dass man Dormund als die weltgrößte Messe für den Modellbau bezeichnete, war  ganz leicht übertrieben.

Natürlich ist Corona, ein Faktor, den man nicht übersehen sollte, aber nebenan das Fussballstadion schien ja von der Zuschauermenge coronafrei zu sein, als die Borussen Stuttgard punktfrei nach Hause fahren ließen. Also alles auf Corona zu schieben, wird das Messeergebnis nicht erklären.

Wir waren vom MFSD (gehört zum DAeC) eingeladen, unsere Drohnenbälle fliegen zu lassen und  die Messe hatte uns einen wunderbaren Käfig hingestellt. An zwei Seiten befanden sich Tribünen, wir hätten glatt einen Wettbewerb starten können, aber wir waren ja nur zu zweit!

Allerdings wollte man an unserem Anreisetag das Flugfeld schnell noch mit einem 1m hohen Holzwall umgeben. Vielleicht hatte einer der Verantwortlichen an Münchhausen und die Kanonenkugeln gedacht, die es zu stoppen galt?

Glück im Unglück, wir kannten den Sicherheitsbeauftragten, der fliegt zwei- bis dreimal im Jahr bei uns auf dem Platz als Gast und schon wurde der Wall wieder abgebaut.

Die Messe war eigentlich eine Eisenbahnmesse, dafür war auch der schnell anberaumte Termin sehr gut gewählt.

Flugmodellbau war dafür ein Reinfall. Wir wollten für einen Vereinskollegen eine Clik mitbringen - aber wo kaufen? Ein einziger Anbieter -  Freakware  - mit einem Chinasortiment und das war es.

DMFV und DAeC warben für etwas, was auf der Messe nicht vorhanden war - Modellflugzeuge! Der DMFV hatte noch schnell die Notbremse gezogen und jedem Mitglied angeboten, sein Modell auszustellen. Aber Modellbauväter, die ein Alibispielzeug in Form eines Flugmodellbaukastens für den Jüngsten auf der Messe erwerben wollten, wurden bitter enttäuscht. Mehr als einmal wurden wir gefragt, wie man zur Flugmodellhalle kommt. Dann war unsere Antwort: "Sie sind in der Flugmodellhalle"!

Wie gesagt, der MFSD hatte auf Action gesetzt und da wir die einzige Truppe waren, die überhaupt etwas in die Luft bekam, war die Aufmerksamkeit ungewöhnlich hoch.

Am Dienstag war Pressetermin und wir hatten noch nie so viel Fotographen auf dem Stand wie in Dortmund. Da wurde natürlich auch getrixt - auf die Perspektive kommt es eben an, wie die beiden rechten Bilder zeigen.

 

 

Aber - bei uns durfte wieder jeder fliegen, allerdings schaumgebremst und ohne Gas. Manch einem überforderte auch dies, aber Angelika und ich sind mittlerweile ein gutes Team. Angelika sagt dem Flugschüler wo er hinfliegen soll - "jetzt fliegen wir schön langsam nach rechts" - und ich fliege dann nach rechts, da ich ja immer auf meine Frau höre und an der Lehrerfunke sitze. So waren dann alle zufrieden, der Flugschüler, weil er so toll geflogen ist, Mama und Pappa, da ein Foto geworden ist und so auch Tante Hilde erfahren wird, wie toll der Sproß Drohnenball fliegen kann. Und auch der Ball ist zufrieden - weil er noch lebt.

Aber mal Spaß beiseite, wie auch in Friedrichshafen schon gezeigt, haben die Drohnenbälle einen enormen Zuschauerwert, weil wir die Leute auf einen Meter anfliegen können  und LED Beleuchtung, Wendigkeit und der Ton der Motoren ein Übriges tun.

Wir hätten auch wieder jede Menge Bälle verkaufen können. Aus diesem Grund ist die Entscheidung des DAeC für eine entsprechende Sportklasse und für weitere Promotionveranstaltungen in 2022 der richtige Weg. Viel Arbeit für den Winter, denn es müssen Tore gebaut werden, der Flugturm soll neu entstehen und Angelika wird eine Jugendmannschaft aufstellen.

 

 

Und noch etwas ist der Erwähnung wert. Es gab auf dieser Messe eine Kantine für Aussteller. Dort konnte man mal eine halbe Stunde sitzen, einfach aber gut und sehr preiswert essen sowie ein Bierchen trinken, so man nicht mehr fliegen musste. Das sollten sich andere Messen zum Vorbild machen, die für 5,50€ die Bockwurst anbieten.

Ansonsten ist Dortmund als Stadt Sch.... . Das Hotel hatte nur ein Frühstücksangebot. Nun gibt es zwar in Dortmund Gaststätten, allein es gibt dazu meist keine Parkplätze.

Sieht man eine Gaststätte, hat man keinen Parkplatz und sieht man einen Parkplatz hat die nächste Kneipe garantiert geschlossen.

Am Samstag dann zu Messeende dann der Supergau - der BVB spielte und unser Hotel befand sich im Dunstkreis des Stadions. Wir haben für 3 km ca. 1,5 Stunden gebraucht und nur mit großem Glück auf dem Hotelparkplatz ein Plätzchen gefunden. Zum Frühstück am Sonntag dann das Gefühl in einem Bienenkorb zu sein, denn um uns alles Schwarz-Gelb mit leichten Restalkoholwerten.

Im Frühjahr soll es dann also wieder nach Dortmund gehen, so lautet der Beschluss. Mal sehen, wie es dann wird. Prinzipiell kann man ja aus Fehlern lernen, und das gilt nicht nur für die Hotelwahl.