Die Farbe macht es
Klar, heute kauft man fertige Modelle und die sind gleich toll lackiert.
Pinsel, Farbe und geschweige denn Spritzpistole kommen in kaum einem Werkzeugschrank eines richtigen Modellbauers vor.
Allerdings, Fertigmodelle sind eben Modelle von der Stange und es ist wie bei Wallbuschhemden, sie sehen relativ chick aus, aber jeder hat das gleiche.
Und deshalb hatten wir Jörg gebeten, uns mal in die Kunst des Farbauftrages zu unterweisen. Am 1. Juni war es soweit. Bei herrlichem Wetter trafen wir uns auf dem Flugplatz. Nachdem wir unsere Autos in den Schatten gestellt hatten, denn so richtig trauten wir dem Farbnebel nicht, ging es los.
Jörg unterwies uns fachlich topp über Materialien, Spritzdrücke, Poliertechniken und vieles andere.
Alle Hinweise findet ihr im Anhang von Jörg und ergänzt von Matthias.
Ich war total begeistert, wie die neuen Pistolen arbeiten und auch Angelika probierte sich gleich mal aus.
Man muss aber dazu sagen, dass es Jörg ganz toll erklärt hat und ich begriff sehr schnell, was ich in der Vergangenheit falsch gemacht habe. Ob ich je noch ein Flugzeig spritzen werde steht in den Sternen, aber das nächste Schiffchen sieht keine Spraydose!
Natürlich braucht man die entsprechenden Materielien und Werkzeuge :
Wir hatten eine tolle Diskussion und es blieben keine Fragen offen. Matthias hatte zur Sicherheit ein Stromversorgungsgerät mitgebracht, so dass wir auch den großen Kompressor in Betrieb setzen konnten und den Unterschied Kessel oder keiner direkt sahen.
Es war der zweite Workshop in diesem Jahr und ich finde es eine ganz tolle Sache mal über seinen eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.
Vielleicht hat der eine oder andere von Euch noch eine Idee.
Was brauchen wir zum Lackieren:
Lackierpistole HVLP (Arbeitdruck ca. 2,5 bar) zum
Bsp: Vossner bei Amazon 20 Euro
Es ist wichtig die richtige Düse zu verwenden:
o 1,0 bis 1,4 mm für dünnflüssige Farben (2K Acryl
Lack)
o 1,6 bis 1,9 mm für dickflüssige Farben wie Grundierung
und Füller
o 2,0 bis 2,5 mm für sehr dicke Materialien wie
Spritzspachtel
- Kompressor mit Kessel, Luftleistung ca. 200 ltr/min und
5-10 bar Druck ab 120 Euro
- etv. Wartungseinheit dh. Wasserabscheider und
Ölfilter
- Atemschutzmaske zum Bsp. von 3M kostet ca. 11 Euro
Ebay
- Einmalhandschuhe
- 2K Acryl Lack (ich kaufe bei Ludwig Lacke meist 0,5ltr
RAL Töne
https://autolackprofi24.de/
- Acryl Härter 2K (normal oder kurz)
- Acryl Verdünnung 2K
- Silikonentferner (ganz wichtig!)
- Spritzspachtel oder Spritzfüller
- Lacksieb 190 µm
- Mischbecher 650 ml
- Klebeband
- Wasserschleifpapier Körnung 800, 1200 oder 2000
(zum Auspolieren)
- Poliermaschine (Exzentermaschine) zum Auspolieren
von Fehlern oder zum Ausbessern
- Polierpaste fein oder grob
- Polierwachs oder Politur zur
Oberflächenversieglung
HVLP:
High Volume Low Pressure.
Diese Pistolen arbeiten mit reduziertem Druck und erzeugen dadurch weniger
Overspray (Spritznebel)
HVLP-Lackierpistolen sind also freundlicher zu
Umwelt, Mensch und Geldbeutel, da weniger Material in die Gegend geblasen
wird. Heute Standard in jeder Lackiererei - und auch für den Modellbauer zu
empfehlen.
Ergänzungen von Matthias Knappich
Ich hab den Vorgänger der Sata Minijet mit 0,8, 1,2
und 1,5 mm Düsen. Die ist das Beste was ich je hatte für kleinere Flächen
bzw. Spot Repair aber kostet auch mit den Düsen ca. 550,- €
Mit weniger Geld kannst du dir auch das Set von
Vossner kaufen da ist für 89,90 € alles drin was du so brauchst. Hier musst
du aber bedenken, dass du die Pistolen vor Verwendung erstmal zerlegen und
komplett reinigen musst da bei diesen meist von der Herstellung noch
Verschmutzungen und Fette da sind. Ihr könnt aber auch nur die kleine für
ca. 20,00 € kaufen. Bedenken solltet ihr hier dass es so gut wie keine
Ersatzteile gibt oder diese nur schwer zu bekommen sind da heißt es wenn was
gebraucht wird ne neue Pistole kaufen.
Wenn ihr euch für die Vossner entscheiden solltet
kann ich ja die Pistole(n) für euch betriebsfertig machen also zerlegen
reinigen und einstellen.