Von Underdogs und fliegenden Hornissen - 01.07.2017
Es ist Wind - Westwind ! Und was für einer ! Selbst wenn er aus einer anderen Richtung käme - kein Gedanke an Fliegen.
Überall im Land bleiben Modellflieger am Boden, laden ihre Funken und fragen ihre Frauen, ob sie sich freuen würden, dass die Gatten den ganzen Tag Zeit für die Familie hätten.
Drohnen, Drohnen und überall Drohnen und dazwischen Leute mit Brillen, die es E.T. nachzumachen scheinen und nach Hause telefonieren.
Wir sind bei den 2. Southern FPV Races in Nördlingen.
Keine Angst, Angelika und ich wollen keine Drohnenflieger für unseren Verein werben.
Wir beide waren im Auftrag des DAeC auf dieser Veranstaltung und freuten uns, somit mal etwas hinter die Kulissen dieses Rennens schauen zu können.
2016 hatte noch der Modellflugverein das erste Rennen ausgetragen. In diesem Jahr wurde der Flugplatz gemietet und ein Rennen für 120 Piloten ausgelegt, das schon wenige Tage nach der Ausschreibung ausgebucht war. Von solchen Zuwachsraten können andere Modellflugarten nur träumen.
Im kommenden Jahr wird es dann auch die ersten Weltmeisterschaften mit einer Deutschen Nationalmannschaft geben. Die neue Klasse nennt sich F3U. Damit gehören die Drohnen auch ganz offiziell zu den Flugmodellsportklassen wie der Freiflug, der Fesselflug und der Fernlenkflug - Multicopters welcome !
Die Copter haben eine Rotordiagonale von 250 mm, tragen neben der Fernsteuertechnik noch eine 5,8 GHz Videoausrüstung, die ein Steuern bei Geschwindigkeiten deutlich über 100 km/h erst ermöglicht. Die Zeit wird vollelektronisch gemessen - mit eines Stoppuhr hätte man auch deutlich Probleme, denn im gebotenen Sicherheitsabstand sind die Geräte ganz schön klein.
Das Ganze ist High Tech und fliegerisch fordert ein solches Race den Piloten viel ab.
Übrigens auch fotografisch, denn einen solchen Racer wie oben beim Tordurchflug oder rechts beim Hochtor zu erwischen, erfordert sehr viel Gefühl und eine gute Reaktion.
Manche Tore sind leider sehr hart und schon der Ton beim Crash lässt die Ahnung aufkommen, dass der Modellbauhandel wieder Umsatz machen wird.
Für interessierte Zuschauer ist ein solches Rennen allerdings nicht ganz so spannend, denn die Modelle sind optisch nur schwer auszumachen.
Ich belauschte hinter mir ein Ehepaar, bei dem sich der
Vater
bemüht, seinen beiden Kindern die Sache zu erklären. Endlich sieht die
Tochter meinen Monitor – Papa, Papa, die können ja aus der Drohne
rausschauen ...