Zu Gast bei Freunden

Hallenflugshow 2017 in Crailsheim

Es gibt die unterschiedlichsten Formen von Fliegertreffen. Da gibt es die, in denen Größe und Motorleistung über alles geht - mein Haus, mein Auto, mein Flugmodell !

Und dann gibt es solche, in denen verbissen um Punkte und Höhenmetern gekämpft wird und bei denen der Spaß ein wenig auf der Strecke bleibt.

Ja, und dann gibt es Crailsheim mit einem total geilem Rezept :

Man nimmt eine Dreifelderhalle ( das sagt sich so einfach ) und einen Verein, organisiert, organisiert und organisiert, lädt Gäste und viele  Zuschauer ein und fertig ist eine Idoor - Flugmodelltreffen, das seines Gleichen sucht. Hier sieht man Modelle, die noch selbst gebaut sind - die meisten jedenfalls, bei denen gilt : "Je leichter um so schön" und bei denen die Zuschauer das Gefühl bekommen: "Eigentlich kann ich das auch !"

Im vergangenen Jahr hatte uns die Grippewelle erwischt und deshalb mussten wir pausieren, aber in diesem Jahr wollten wir es wieder wissen. Wir hatten auch Reklame in unserem Verein gemacht und waren sicher, nicht allein vertreten zu sein.

Das Treffen bietet am Samstag und am Sonntag Vormittag ein Jedermann- Fliegen und am Sonntag Nachmittag ist dann eine Flugshow, bei der aber auch jeder zum Fliegen kommt, allerdings in einer geordneten Form und unter der fachkundigen Kommentierung von Sven Hupka, dem Vorsitzenden des gastgebenden Vereins.

Stichpunkt Zuschauer - am Samstag hatten wir noch ein flaues Gefühl, denn es ist Faschingszeit und die Zahl der Gäste hielt sich in Grenzen. Das änderte sich am Sonntag. Die Halle füllte sich am Nachmittag spürbar.

Und da ich gegen 17.00 Uhr die letzten Würstchen bekommen habe, sage ich mir, dass die Planung aufgegangen sein muss.

Eine gute Idee der Crailsheimer, in den Pausen dürfen die Zuschauer zu den Piloten an die Tische, in der Regel Eltern mit ihren Kindern und vielleicht bleibt der eine oder andere Interessent.

Auch wir hatten Eltern aus der Nähe von Elchingen, die mit uns Kontakt aufnehmen wollen. Zwei Händler sorgten dafür, dass vergessene Teile nachgekauft werden konnten. Und mancher Vater spendierte ganz uneigennützig seinem Sohn einen Koaxheli, um dann der Mutter stolz zu zeigen, wie talentiert sein Sohn das Teil bewegt.

Allein der neue Flieger von Graupner mit der Vektorsteuerung flog unterirdisch. Am wohlsten fühlte er sich am Boden. War er aber in der Luft, konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Pilot volltrunken ist, was aber zum ersten verboten und bei dem Pilotenalter nicht zu erwarten war.

Wie gesagt, wir waren nicht allein, am Samstag besuchte uns Rudi und am Sonntagwaren aktiv Richard und Tobias mit dabei.

Richard genoss sichtbar die Hallengröße, die auch einen bei uns undenkbaren Flug seinen neuen Cessna 182 gestattete. Und auch Tobias konnte mal wieder richtig seinen Hubschrauber von der Leine lassen und fand eine ganze Menge jugendlicher Gleichgesinnter.

Übrigens Jugend - auffallend der Anteil jungen und ganz jungen Piloten mit einer traumhaften Modellbeherrschung.

Hallenfliegen trifft den Zeitgeiste der jungen Piloten, es ist Action, man kann wenn man will am PC trainieren und ein Crash ist schnell beseitigt, dem Sekundenkleber sei dank.

 

Und  es waren jede Menge an richtigen Eigenbauten zu sehen. Allen voran Joachim Hauser, der mit seiner Me 262, seinem Flugdrachen und einer gekonnten Flug zur Musik das Publikum begeisterte.

Die Me 262 wird von 2 Impellern angetrieben und wiegt, wenn ich mich recht erinnere, 190 g bei einem Meter Spannweite. Ähnlich der Flugsaurier, bei dem die Füße als Ruder dienen und der von einem Prop angetrieben wird.

Übrigens frisst der Saurier scheinbar am liebsten Pflaumenkuchen !

Eine Fuchsjagd durfte natürlich auch nicht fehlen und im Gegensatz zur RC Fuchsjagd auf der Wiese ist hier die Trefferwahrscheinlichkeit der Modelle wesentlich größer, da der Platz zum Abhauen wesentlich kleiner ist.

Bei den 800 mm Indoorfliegern stach die ClikR2 Super lite von RC - factory hervor, die mehrfach vertreten traumhaft flog. Natürlich sind davon 90 % der Pilot, aber das Modell hat Potential.

Gefertigt ist der Vogel aus 3 mm EPP und liegt nun in der vierten Version vor. Bei einer Spannweite von 840 mm und einer Länge 940 mm bringt es die Clik auf ein Abfluggewicht von 120 g . Angetrieben wird das Modell von einem Torcster Black E2203-1550, der ganze 16 g wiegt,  eine GWS 8x4,3 dreht und 7 A zieht. Dabei entwickelt das System einen Schub von ca. 260 g.

Nach Aussage der Piloten, verträgt das Modell mehr als 120 g, wenn man also nicht die extremsten RC-Teile verbauen will.

In Summe eine ganz tolle Veranstaltung mit einer super Verpflegung und Kuchen nicht nur für die Flugsauriere.

Deshalb unser herzlichster Dank an Sven und alle Vereinsmitglieder, die mit sehr viel Mühe und Fleiß am Gelingen dieser beiden Tage beigetragen haben. Für uns steht fest, der 24.und 25. Februar 2018 ist ausgebucht, denn da steht schon ein großes "Crailsheim" im Kalender. Und wir würden uns natürlich freuen, die Crailsheimer mal bei uns auf dem Platz begrüßen zu können - Rudi macht ganz tolle Steaks und Angelika super Schaschliks.

Also bis dann

 

Angelika und Matthias