FPV Racertreffen in Nördlingen am 16.07.2016

 

ET - nach hause telefonieren .....
So muss man sich FPV - Racing vorstellen.
Modellpiloten, die gerade gelandeten  grünen Marsmännchen Konkurrenz zu machen zu scheinen und schwirrende kleine Flugobjekte, die mit 120 Sachen durch Tore sausen, all das ist FPV Race.
In Nördlingen hat man den Trend der Zeit erkannt und ein Qualifikationsrennen für diese neue Modellsportart ausgerichtet.
Natürlich hat das wenig mit unserer gemütlichen Fliegerei zu tun. Wer es aber nun gleich wieder abqualifizieren will, dem sollte gesagt werden, dass FPV Race als eine offizielle FAI Klasse - F3U geführt wird und das es dafür Welt - und Europameisterschaften gibt. Der Wettbewerb in Nördlingen war übrigens ein offizielle Qualifikationslauf.

Und diese Klasse scheint Wettbewerbszahlen zu realisieren, davon träumen andere Flugmodellsportarten. Nördlingen jedenfalls war ausgebucht und hatte schon seit einiger Zeit keine Anmeldungen mehr angenommen - hat das schon mal jemand beim Großseglerschlepp gesehen ?

FPV ist High-Tech pur. Zwei Funksysteme arbeiten Parallel. Gesteuert werden die Racer wie unsere Flugmodelle auf 2,4 GHz, die Bildübertragung erfolgt auf 5,8 GHz und ist in Deutschland leider auf 25 mW Sendeleistung begrenzt.

Da wird dann ein Aufwand an Antennentechnik betrieben, da kann man nur den Hut ziehen.

Im Rennen selbst fliegen bis zu 8 Modelle  miteinander, die Piloten sitzen sicher hinter einem Fangnetz und erleben das Ganze nur durch die Brille.

Hinter jedem Piloten steht ein Helfer, der s.g. Spotter, der die Sicht des Piloten durch einen 7 Zoll Monitor sieht, aber auch noch das Modell total beobachten kann. Falls der Pilot die Übersicht verliert übernimmt der Spotter die Funke und landet das Modell.
Dieses Verfahren ist allerdings eine rechtliche Grauzone, der DMFV geht hier z.B. nicht mit und fordert eine zweite Funke mit Lehrer/Schüler System, was einen nicht zu unterschätzenden Mehraufwand bedeutet.
Ich war allerdings überrascht, wie relativ ungefährlich die Sache ist. Die Modelle fliegen erstens sehr tief, da sie unter den Toren durch müssen und fallen zweitens einfach runter, wenn die Props nicht mehr laufen. Ich kenne Rennklassen bei Flächenmodellen, da fühle ich mich unwohler !

Wenn ihr rechts das Bild betrachtet müsst ihr Euch vorstellen, dass das Modell in diesem Moment ca. 100 km/h fliegt. Übrigens kommen von den 8 startenden Modellen so ca. 2 - 3 ins Ziel, wobei relativ wenig kaputt geht.
Die Fa. Graupner engagiert sich hier und bringt die ganze Ausrüstung mit. Hier ist dann nichts mehr mit Stoppuhr und Rundenzählern, alle Modelle tragen einen kleinen Transponder, werden von der netten Frau aus dem Computer vollautomatisch zum Rennen aufgerufen, gestartet und abgewunken. Die Ergebnisse natürlich auf einem Riesendisplay. Da läßt sich Graupner die Sache schon was kosten, aber es ist eben ein Markt.

Rudi hatte es sich nicht nehmen lassen, mit zu kommen - na ja - Fun Cup fliegen ist auch etwas langweilig.

Nach einigen Fachgesprächen hatte er sich entschieden und  einen Racer ( extra fast ) angeschafft, der Enkel dient dabei als Alibi.
Wir konnten Rudi kaum halten, als wir wieder am heimischen Platz angekommen waren. Akku laden und schon ging es in die Luft.
Nun braucht es nur noch ein paar von den Toren und Rudi fliegt FPV Race.
Nein - Spaß beiseite. Es war ein lohnender Besuch und wenn ich zwei bis drei Jahre jünger wäre, könnte ich mir vorstellen, da mit zu racen. Aber wenn ich zwei bis drei Jahre jünger wäre, könnte ich mir so manches vorstellen.
Es ist auf jeden Fall eine ganz andere Welt - ein wenig E.T. eben ...